Algorithmische Sortierungen in der Bildung
Projektteam
Unser Team hat vier Mitglieder, die in verschiedenen Rollen zum Gelingen des Projekts beitragen. Alle sind an der Pädagogischen Hochschule Zürich tätig.
Ken Horvath
Projektleiter
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In der Gestaltung und Nutzung digitaler Lernumgebungen finden technologische, pädagogische, politische und soziale Aspekte und Entwicklungen zusammen. Darüber, in welchen Formen und mit welchen Folgen sie das tun, wissen wir bislang sehr wenig. Mein übergeordnetes Erkenntnisinteresse in diesem Projekt besteht darin, dieses Zusammenspiel zu verstehen. Das kann eine wichtige Grundlage sein, um für alle beteiligten Akteure Räume für kritische Reflexion und konstruktive Diskussion zu öffnen. Darin liegt eine wichtige Voraussetzung für die Realisierung egalitärer Potenziale neuer Bildungstechnologien wie auch dafür, den Risiken algorithmischer Diskriminierung vorzubauen.
Ken ist Professor für Bildungswissenschaften an der Pädagogischen Hochschule Zürich und leitet dort die Abteilung Bildungswissenschaftliche Forschung
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Andrea Isabel Frei
Wissenschaftliche Mitarbeiterin
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Dem Einsatz von digitalen Bildungstechnologien werden Lösungen für die unterschiedlichsten Herausforderungen im Bildungssektor zugeschrieben. Insbesondere von Edtech Startups werden revolutionierende Innovationen für "die Bildung der Zukunft" erwartet. Dabei hält das "Ökosystem" rund um die Edtech Startups selber zahlreiche Prüfungen für sie bereit, in Form von Organisationen wie "incubators", "accelerators", oder beim "fundraising" auf der Suche nach Investorinnen. Mich interessiert, welchen Tests sich EdTech Startups aussetzen und wie sie mit diesen Bedingungen praktisch umgehen, um bestehen zu können. Hier scheint ein besonderer Selektionsprozess stattzufinden, der sich schliesslich auch auf die Entwicklung von digitalen Bildungstechnologien auswirken dürfte.
Andrea ist wissenschaftliche Mitarbeiterin in der Abteilung Bildungswissenschaftliche Forschung und Doktorandin im Projekt Algorithmic Sorting in Education“
Mario Steinberg
Wissenschaftlicher Mitarbeiter
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Dem soziologisch gesicherten Befund, dass durch schulische Praxen sozialer Sortierung Ungleichheiten alltäglich herstellt und legitimiert werden, stehen vielfältige Versprechen von mehr Bildungsgerechtigkeit durch radikale Personalisierung und Individualisierung von Lehr- und Lernprozessen mittels digitaler Technologien im Schulzimmer gegenüber. Im Rahmen meines Dissertationsprojektes untersuche ich, wie Lehrpersonen digitale Bildungstechnologien im Kontext vielfältiger organisationaler und professioneller Anforderungen wahrnehmen, wie sie diese in Situationen des pädagogischen Alltags einbetten und auf welche Wissensordnungen sie dabei zurückgreifen. Ein besonderes Augenmerk liegt auf damit verbundene (ungewollte) Sortiereffekte und Diskriminierungspotentiale. Das Projekt zielt darauf ab, Spannungen zwischen soziologisch gut belegten Praktiken sozialer Klassifikationen und institutioneller Diskriminierung und den Versprechen digitaler Innovationen in der Bildung besser zu verstehen.
Mario ist wissenschaftlicher Mitarbeiter in der Abteilung Bildungswissenschaftliche Forschung und Doktorand im Projekt „Algorithmic Sorting in Education“
Sandra Schärli
Studentische Mitarbeiterin
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Wie die Gesellschaft durch die neuen digitalen Möglichkeiten verändert und geprägt wird, gehört zu einem meiner Kerninteressen im Bereich der soziologischen Forschung. Im Projekt „Algorithmic Sorting in Education“ werde ich die theoretischen Inhalte, welche ich im Studium erlerne, praktisch anwenden können. Ich bin gespannt, im Projekt einen ersten fundierten Einblick in die empirische Forschung zu erhalten.
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Sandra ist studentische Mitarbeiterin in der Abteilung Bildungswissenschaftliche Forschung und studiert im Master an der Universität Zürich Soziologie und Rechtswissenschaften.
Telefon
+41 43 305 6863
Kooperationen
Wir arbeiten im Projekt mit Projektpartnern und anderen Initiativen zusammen, um Ergebnisse aus unseren Forschungsarbeiten in einen aktiven Dialog in Technologie, Praxis, Verwaltung und Politik einzubringen.
Swiss EdTech Collider
Kooperationen mit Schweizerischen Startups
Der Swiss EdTech Collider, eine 2017 gegründete Non-Profit-Organisation mit Sitz in Lausanne, ist ein Zentrum für Start-ups, die Bildung und Lernen durch Technologie verändern wollen. Er bringt Schweizerische EdTech Startups zusammen, die sich mit der Digitalisierung des Bildungswesen auf verschiedenen Stufen, vom Kindergarten bis zur Erwachsenenbildung beschäftigen.
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Im Projekt "Algorithmic Sorting in Education" arbeiten wir vielfältig mit dem EdTech Collider zusammen. Neben der gegenseitigen Unterstützung bei der Organisation von Veranstaltungen etc. betrifft dies unter anderem Forschungsaktivitäten im Rahmen der vom EdTech Collider organisierten Testbeds an Schweizerischen Schulen.
Educa
Algorithmic Sorting in Education – Vernetzung und Implikationen
«Algorithmic Sorting in Education – Vernetzung und Implikationen» ist ein Kooperationsprojekt zwischen unserem SNF-Projekt und der Educa (der Fachagentur für den digitalen Bildungsraum Schweiz).
Educa wurde im Juni 2021 von der Konferenz der kantonalen Erziehungsdirektorinnen und -direktoren (EDK) und dem Staatssekretariat für Bildung, Forschung und Innovation (SBFI) mit der Entwicklung einer Datennutzungspolitik beauftragt.
Eine Datennutzungspolitik kann nicht top-down entwickelt werden. Es gilt die betroffenen Anspruchsgruppen und ihre Anliegen miteinzubeziehen. Das seit Juli 2022 laufende Programm für Datennutzungsprojekte soll helfen die verschiedenen Perspektiven einzufangen und Spannungsfelder im Umgang mit Daten auszuleuchten.
Ziel unseres gemeinsamen Projekts ist es, potenziellen Regulierungsbedarf zu identifizieren und zu analysieren. Mögliche Regulierungsansätze sollen auf dieser Grundlage skizziert und mit den betroffenen Akteuren diskutiert werden.